Das Begleitete Malen ist eine Methode der Kunsttherapie im Bereich der Maltherapien, das von Dr. Phil. Bettina Egger (Schweiz) in Anlehnung an Arno Stern entwickelt und am IHKD vertieft und erweitert wurde. Es findet in unterschiedlichen Arbeitsfeldern in Institutionen und im privaten Atelier Anwendung.
Künstlerische Fähigkeiten oder Wissen um spezielle Techniken sind nicht von Nöten - die Betonung liegt auf dem Erleben des Malprozesses und weniger auf dem Ziel, ein fertiges "perfektes" Bild zu erhalten. Das Malatelier als geschützter Ort bietet die Erfahrbarkeit dieser Prozesse und die Möglichkeit, innere Bilder zum Ausdruck zu bringen.
Die Bilder werden nicht bewertet, interpretiert oder analysiert.
Das Malen am geschützten Ort - im FarbRaum - bietet Menschen die Möglichkeit, sich ohne Worte zu äußern. Sie erfahren Stabilität und Struktur, bekommen Sicherheit und seelische Stärkung. Von der „Über“-wältigung durch traumatisierende Reaktionen auf Ereignisse können sie in deren „Be“-wältigung kommen. Durch das Malen können die Teilnehmenden ihre Ressourcen neu entdecken und erweitern, ihre Selbstheilungskräfte werden angeregt.
Durch das Fehlen des äußeren Drucks im FarbRaum kann der innere Druck - insbesondere der Kinder - in Form von gemalten Bildern nach Außen dringen, ohne bewertet,
interpretiert oder kritisiert zu werden.
Das Begleitete Malen eignet sich für jedermensch - ob jung oder alt, ob mit oder ohne Anliegen, ob malerfahren oder nicht. Es kann entspannend und heilsam wirken, dem Alltag einen Ausgleich oder aber auch die Stirn bieten. Der/Die Malende kann sich von den Farben inspirieren lassen oder selbst ein Thema mitbringen. Erwaschsene malen mit den Händen, Kinder mit dem Pinsel.